HR Frontrunners Community Talk

Die HR-IT-Welt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Künstliche Intelligenz und Automatisierung versprechen Effizienzsteigerungen, doch gleichzeitig kämpfen viele Unternehmen mit der Umsetzung. Bei einem exklusiven Online-Event der HR Frontrunners Community diskutierten die Mitglieder mit zwei führenden HR-Experten, Christian Schmitz (Lufthansa Industry Solutions) und Prof. Dr. Ingo Weller (LMU Munich School of Management). Im Zentrum der Gespräche standen brennende Fragen: Welche Trends werden die HR-Welt nachhaltig prägen? Wo liegen die größten Herausforderungen? Und wie kann HR den digitalen Wandel strategisch für sich nutzen?

Wir haben für Sie die zentralen Erkenntnisse und praxisnahen Lösungsvorschläge kompakt zusammengefasst – damit Sie bestens gerüstet in die Zukunft starten können.

Aktuelle HR-Technologien: Wo steht die DACH-Region?

Der aktuelle HR-Trends-Report für 2025 zeigt, dass Automatisierung und KI die HR-Landschaft dominieren. Unsere Community bestätigt: Der Report spiegelt den derzeitigen Stand der HR-Branche wider, doch es gibt große regionale Unterschiede. In Deutschland arbeiten noch immer ein Drittel der HR-Abteilungen überwiegend manuell – ein Umstand, der zu ineffizienten Prozessen und Wettbewerbsnachteilen führt. Der Grund liegt oft in der Wahrnehmung von HR als Kostenstelle, was Investitionen in die digitale Transformation bremst. Unsere Experten waren sich einig: Der Schlüssel liegt darin, den wahren Wert digitaler Technologien zu erkennen und gezielt in deren Umsetzung zu investieren.

Automatisierung verändert HR-Arbeitsplätze – Chance oder Risiko?

41 % der HR-Fachkräfte erwarten tiefgreifende Veränderungen durch Automatisierung – doch das muss nicht zwangsläufig zu Jobverlusten führen. Während einige die neuen Technologien als Chance zur Weiterentwicklung sehen, gibt es auch Bedenken, dass freiwerdende Kapazitäten zu Stellenabbau führen könnten. Entscheidend für eine erfolgreiche Transformation sind deshalb gezielte Weiterbildungen, ein durchdachtes Job-Redesign und der strategische Einsatz von Automatisierung.

Effizienz und Zufriedenheit – Mehr Zeit für das Wesentliche

Viele HR-Führungskräfte berichten von hoher Arbeitsbelastung und sinkender Moral in ihren Teams. Auf unserem Community Event wurde klar:

  • Digitale Workflows und KI-gestützte Chatbots übernehmen repetitive Aufgaben und reduzieren den Verwaltungsaufwand erheblich.
  • Dies schafft Raum für strategische Aufgaben und persönliche Interaktion – eine Balance, die in der Diskussion als essenziell hervorgehoben wurde.

Die Experten betonten, dass trotz aller Automatisierung der direkte Kontakt zu den Mitarbeitenden nicht ersetzt werden kann.

Skill-basiertes Management als Erfolgsfaktor

Die Einführung neuer Technologien erfordert nicht nur technologische Anpassungen, sondern auch die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden. Skill-basiertes Management und kontinuierliche Weiterbildung sind unerlässlich, um die Belegschaft für den digitalen Wandel fit zu machen. Unternehmen sollten praxisorientierte Trainingsprogramme und klare Karrierepläne entwickeln, um die Technologieakzeptanz zu fördern und die Mitarbeitenden langfristig zu binden.

Datenschutz und People Analytics: Die Gretchenfrage

Der Umgang mit personenbezogenen Daten bleibt ein sensibler Punkt, wenn es um den Einsatz von KI in HR geht. 54 % der HR-Abteilungen in der DACH-Region sehen Datenschutz als großes Hindernis für die Implementierung von KI-Technologien. Um Vertrauen zu schaffen und datengestützte HR-Strategien zu realisieren, müssen Unternehmen klare Datenschutzrichtlinien und transparente Prozesse entwickeln. Gleichzeitig müssen Unternehmen die Bedeutung von People Analytics erkennen und sicherstellen, dass sie den Datenschutz nicht vernachlässigen.

Digitalisierung trotz begrenzter Budgets – Lösungsansätze für Unternehmen

Ein weiteres großes Hindernis für die digitale Transformation in HR sind begrenzte Budgets. 72 % der HR-Teams geben an, dass finanzielle Einschränkungen eine Herausforderung darstellen. Doch es gibt Möglichkeiten, auch mit begrenzten Mitteln Fortschritte zu erzielen:

  • Schrittweise Digitalisierung: Peer-to-Peer-Programme, interne Schulungen und Mentoring helfen, Technologien effizient einzuführen.
  • Bestehende Daten nutzen: Viele Unternehmen unterschätzen den Wert ihrer vorhandenen Daten.
  • Priorisierung: Langfristige Planung verhindert, dass kurzfristige Probleme strategische Entwicklungen blockieren.
  • Pilotprojekte: Kleine Testprojekte minimieren Risiken und maximieren den Nutzen.

Grenzen der Automatisierung: Wo der Mensch unersetzlich bleibt

Die Abschlussfrage des Events regte alle zum Nachdenken an: Welche Aufgaben sollen menschlich bleiben?

KI und Automatisierung leisten beeindruckende Arbeit – sie bearbeiten viele Routineanfragen effizient. Doch in sensiblen Bereichen wie Feedbackgesprächen, finalen Recruiting-Entscheidungen und der Gestaltung der Unternehmenskultur zeigt sich, dass der menschliche Faktor unverzichtbar ist. Ein Teilnehmer brachte es treffend auf den Punkt: „80 % der Anfragen können automatisiert beantwortet werden – aber die restlichen 20 % verlangen nach individueller, menschlicher Betreuung.“

Fazit: Mensch und Technologie im Einklang

Die Diskussion auf unserem Community Event hat gezeigt: Die digitale Transformation im HR bietet enorme Potenziale. Automatisierung und KI können Prozesse optimieren, Kosten senken und die Arbeitgeberattraktivität steigern. Doch nur mit einer strategischen Herangehensweise, kontinuierlicher Weiterbildung und klaren Datenschutzrichtlinien lässt sich der digitale Wandel erfolgreich gestalten. Unsere Experten und die engagierte HR Frontrunners Community sind überzeugt: HR bleibt ein „People Business“ – und der Mensch steht immer im Zentrum.

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